7. MAX OPHÜLS PREIS 1986

 
Mit einer Rekordbeteiligung von 81 Anmeldungen aus der BRD, Österreich, de
r Schweiz und der DDR endete im „verflixten siebenten Jahr“ der Anmeldeschluss für den Wettbewerb. Aus der DDR lagen gleich drei Anmeldungen vor, aus Österreich 8, aus der Schweiz 7, der Bundesrepublik 63. Daraus wählte der Auswahlausschuss 29 Filme für den Wettbewerb aus (21 BRD, 2 DDR, 4 CH, 2 A). 8 von den 81 wurden von der Festivalleitung außer Konkurrenz gezeigt. 12 Filme waren bundesdeutsche Erstaufführungen. Im Gegensatz zum letztjährigen Wettbewerb, wo Komödien dominierten, befassten sich 1986 erfreulicherweise einige Filme mit der politischen und gesellschaftlichen Realität unseres Landes. Davon allein 3 aus unterschiedlicher Sicht mit der deutsch-deutschen Problematik. Der MAX OPHÜLS PREIS 1986 war erstmalig dotiert mit 25.000 DM. Das Passage-Kino wurde als Festivalkino integriert, doch die weiterhin steigenden Besucherzahlen (12.234) stellten das Festival erstmals vor ernsthafte Probleme. Die überregionale Presse kam zu dem Fazit, dass das verflixte siebende Jahr von der filmischen Qualität her politischer und qualitativ besser gewesen sei, als das vorangegangene Jahr. Eine wichtige Neuerung wurde ebenfalls in der Presse positiv vermerkt: Zukünftig sollte etwas für die Verleihförderung des Preisträgers getan werden. Erstmals wurde dafür ein Betrag von 10.000 DM, gespendet von der Saarland-Sporttoto GmbH für Verleihförderung.


zur Verfügung gestellt. Diese 10.000 DM können für Werbezwecke in Anspruch genommen werden, wenn der ausgezeichnete Film in der Bundesrepublik bisher noch keinen Verleih gefunden hat. Der Etat stieg 1986 auf 112.000 DM. Erstmalig eröffnete Oberbürgermeister Hans-Jürgen Koebnick das Festival, als Nachfolger von Oskar Lafontaine, der sein neues Amt als Saarländischer Ministerpräsident angetreten hatte.


Dass im Vorfeld des Festivals auch immer wieder Bemühungen auf politischer Ebene stattfanden, um vor allem die DDR-Beteiligungen zu ermöglichen, zeigen diese beiden exemplarischen Schreiben:

» Anfrage von Festivalleiter Stuby bei Ministerpräsident Lafontaine

» Antwort der Ständigen Vertretung der DDR an Ministerpräsident Lafontaine



Die Jury (Christian Berger, Dominik Graf, Martin Schaub, Doris M. Trauth, Adolf Winkelmann) vergab den Max Ophüls Preis an:


NICHT NICHTS OHNE DICH, Pia Frankenberg

Begründung der Jury: "Der Film ist eine zutiefst ernste Komödie über Oberflächlichkeit und das Leid, sein Leben improvisieren zu müssen."

Die Förderpreise gingen an Lutz Konermann für SCHWARZ UND OHNE ZUCKER und Helmer von Lützelburg für IM HIMMEL IST DIE HÖLLE LOS.