15. MAX OPHÜLS PREIS 1994
15. MAX OPHÜLS PREIS 1994
Die Festivalleitung lag ab diesem Jahr in der Hand von Christel Drawer. Das Festival war in das Amt für kommunale Filmarbeit (Leitung Albrecht Stuby) integriert.
Die rund 500 Akkreditierungen belegen das stetig steigende Interesse im deutschsprachigen Raum am Festival Max Ophüls Preis. Neben den 15 Wettbewerbsfilmen (11 D, 2 CH, 2 A) gab es im "Blick über die Grenzen" acht Spielfilme des » jungen französischen Kinos sowie eine » Reihe mit georgischen Filmen zu sehen. Eine Hommage mit fünf Filmen ehrte Wolfgang Staudte zu dessen 10. Todestag. Die Zuschauerzahl blieb mit 21838 auf hohem Niveau.
Wochenlange kontroverse Diskussionen begleiteten den Protest von Max Ophüls‘ Sohn Marcel Ophüls gegen die Aufführung des Dokumentarfilms „Beruf Neonazi“ von Wilfried Bonengel im Rahmen des Festivals. Aus Rücksicht auf die jüdische Bevölkerung Saarbrückens wurde der Film durch Oberbürgermeister Hajo Hoffmann abgesetzt. Der zunächst vom Ophüls-Sohn angedrohte Entzug des Namens seines Vaters für das Festival konnte abgewendet werden.
» Juryprotest gegen das Verbot von "Beruf Neonazi"
Begründung der Jury (Pol Cruchten, Alfred Schantz, Peter Kern, Christoph Heim, Jaimi Stüber): "Mit seinem Erstlingswerk ist es Dennis Rabaglia gelungen, rund um das Thema Schwangerschaft eine zeitgemäße, unterhaltsame und intelligente Komödie zu schaffen. ‚Scheinschwangerschaft‘ ist eine raffinierte Kinoerzählung, die von Seiten der Produktion in vorbildlicher Weise unterstützt und gut ausgestattet wurde. Der Regisseur hat ein sicheres Gespür für Pointen und versteht es, seine Schauspieler zu fördern.
Begründung der Jury: "Paul Harathers Verfilmung von Josef Harders und Alfred Dorfers Kabarettstück ‚Indien‘ lässt sehr schnell ihre kabarettistischen Wurzeln hinter sich und wird zur zurückhaltend inszenierten, anrührenden und humorvollen Reise in die tragikkomische Welt des österreichischen Kleingeistes. 'Indien‘, das ist eine Metapher auf das pralle Leben.