9. MAX OPHÜLS PREIS 1988
9. MAX OPHÜLS PREIS 1988
Von den behandelten Themen der formalen Gestaltung gab der 9. Wettbewerb wiederum einen ziemlich repräsentativen Überblick über das Nachwuchsfilmschaffen im deutschsprachigen Raum. Wieder gab es mehr als 80 Anmeldungen. Im Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren zeichneten sich in diesem Jahr länderübergreifende Themen nicht direkt ab. Unter den 26 Wettbewerbsfilmen gab es erstmals einen Film aus Luxemburg (16 BRD, 2 DDR, 3 CH, 4 A, 1 Lux). Das erweiterte Informationsprogramm, diesmal zum ersten Mal mit einer Retrospektive und einem umfangreichen Kurzfilmprogramm, trug mit dazu bei, größere Publikumsschichten anzuziehen (18.421). Dies war auch notwendig und wichtig, denn aller Orten wurden in der Bundesrepublik Filmfestivals gegründet, die in starker Konkurrenz zur Saarbrücker Veranstaltung standen und stehen.
Wie sehr sich Friedl Heilbronner, die Schwester von Max Ophüls, mit dem Festival verbunden fühlte, zeigen diese Auszüge aus Ihren Briefen:
» Brief von Friedl Heilbronner ("unser guter Geist, Herr Stuby")
» Brief von Friedl Heilbronner (verrät das Lieblingsessen Ihres Bruders)
Die Leibspeise von Max Ophüls wird Teil des
» Gastronomie-Festivals Saarland (u.a. auch "Löwenzahnsalat mit Krachelscher und Speck"!)
Dass sich die Festivalorganisation stets auch um das leibliche Wohl der Gäste, und v.a. der Jury, kümmerten, zeigen die minutiös und liebevoll geplanten Tagesfahrpläne:
» Jury-Tagesfahrplan für Samstag, den 23.01.88
Mit einer glanzvollen Filmparty in der Kongresshalle fand der 9. MAX OPHÜLS PREIS 1988 seinen Abschluss. Der Etat 1988 betrug 120.000 DM.
Die Jury (Clara Burckner, Jörg Foth, Margaretha Heinrich, Urs Jaeggi, Helmut Schödel) vergab den Max Ophüls Preis an:
Begründung der Jury: "Wendel ist kein Genre-Monster und kein Androide. Wendel lebt in Zürich. Dort hatte er eine Geschichte mit einem anderen Mann. Als sie zu Ende war, blieb die Erwartung. Davon erzählt der Film, verschwenderisch nur in seiner Ökonomie. So schafft er Platz für Geschichten und Figuren. WENDEL ist ein Traum vom Kino."
Der Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten ging an:
SCHMETTERLINGE, Wolfgang Becker
Begründung der Jury: "Bilder werfen Fragen auf. Die Frage nach dem Tod eine Mädchens; die Frage nach dem Sinn des Lebens in den Hinterhöfen der Gesellschaft. Dass beides in einem engen Zusammenhang steht, darüber lässt der Film keine Zweifel offen. In Bildern, die zum Nachdenken und Nachforschen einladen, richtet sich der Film seine Zukunft immer wieder neu ein."
Förderpreise gab es für Paris Kosmidis für JÄGER DER ENGEL und für Ellen Umlauf für NABULI.