3. MAX OPHÜLS PREIS 1982

 
Die Preisvergabe an den umstrittenen Film TAXI ZUM KLO hatte ein überwiegend positives Echo in der Presse gefunden und Saarbrückens liberales Image gefestigt. Diese mutige, sicherlich nicht bequeme, Entscheidung trug mit zum weiteren Durchbruch des Wettbewerbs bei,
verliehener Filmpreis und sein Träger sollten in der bundesdeutschen Filmszene größere Beachtung finden als ein Preis, der in der Jahresmitte einer von vielen ist, was sich in der Presseresonanz abzeichnete.
Gegenüber dem Vorjahr hatte diese noch um ein Drittel zugenommen und auch die Besucherzahlen stiegen 1982 steil an. Bereits im dritten Jahr nahm die Saarbrücker Bevölkerung regen Anteil am Nachwuchsfilmfestival MAX OPHÜLS PREIS.
Der Aufruf zur Beteiligung am Wettbewerb 1982 wurde in überraschend starkem Maße befolgt. 30 Filme deutschsprachiger Nachwuchsfilmschaffender wurden für den Wettbewerb zugelassen; darunter erstmalig drei Filme aus Österreich, sechs aus der Schweiz und ein Film aus der DDR (DEIN UNBEKANNTER BRUDER, Ulrich Weiß). Damit wurde der Wettbewerb erstmals zu einem repräsentativen Forum des deutschsprachigen Filmnachwuchses.


Angesichts dieser Entwicklung hatten sich drei Institutionen und Firmen bereiterklärt, neben dem eigentlichen MAX OPHÜLS PREIS der Jury, drei weitere Förderpreise zur Verfügung zu stellen. Die Publikumsresonanz war erfreulich; insgesamt 3.232 Besucher konnten während der Ophüls-Tage gezählt werden. Das bedeutete einen Besucheranstieg von mehr als 30 %. Diese starke Zuschauerresonanz machte klar, dass sich der Ophülspreis im dritten Jahr auch bei den Saarbrücker Zuschauern etablieren konnte. Von der Festivalleitung wurde neben dem Wettbewerb eine Informationsschau eingerichtet. Mit einem attraktiven Rahmenprogramm sollten weitere Besucher dem Festival zugeführt werden, für die Regisseure sollte es interessant sein, sich in Saarbrücken zu präsentieren.



So wurde 1982 zur Filmparty in die Alte Feuerwache eingeladen.


Sehen Sie hier weitere Dokumente aus der Vorbereitungszeit des 3. Festivals:


»
Brief der Ophüls-Schwester Friedl Heilbronner (meldet sich als "Saarbrücker Kind")

» Antwortschreiben von OB Lafontaine (Einladung als Ehrengast)

» DEFA-Brief als Beispiel für den Schriftverkehr des Festivals mit der DDR

» Schräg: Das "Dibbelabbes*"-Bestellformular (*=saarländische Spezialität)




Die Jury (Dr. Michael Beckert, Siegfried W. Braun, Gertrud Pinkus, Frank Ripploh, Dr. Wolfgang Würker) vergab den Max Ophüls Preis an:



E NACHTLANG FÜÜRLAND, Clemens Klopfenstein und Remo Legnazzi


Begründung der Jury: "Der Film zeigt auf persönliche Weise und mit poetischen Mitteln den Verlust der Hoffnungen aus dem Jahre 1968 und die Sehnsucht nach einer Utopie."

Die erstmalig von der Jury vergebenen Förderpreise zur Ermunterung für deutschsprachige Nachwuchsregisseure gingen an Sebastian C. Schröder für O WIE OBLOMOV und an Helmer von Lützelburg für NACHT DES SCHICKSALS.