Filmhaus 2009
 

Nachfolgend aus dem Jahr 2009 einige Zeitungsartikel, Presseinformationen und allgemeine Infos über das Filmhaus Saarbrücken:

Saarbrücker Zeitung vom 03.01.2009

Steinbock Stuby startet mit Filmparty

Steinbock: Albrecht Stuby

Was für ein Glück, dass Albrecht Stuby (Foto: SZ) Steinbock ist. Der Planetenherrscher des Steinbocks ist nämlich der Saturn. Und das heißt: Im Zeichen des Steinbocks Geborene haben viele gute Eigenschaften mit ins Leben bekommen: Konzentration, Geduld, Ausdauer, Realitätsbewusstsein und Gründlichkeit. „Kein Bock“, etwas zu tun? Nicht mit dem Steinbock.

Und so scheint es eine galaktische Fügung, dass nicht etwa ein Steinbrück oder ein Steinmeyer, sondern ein Steinbock Leiter des Amts für kommunale Filmarbeit und Chef des Filmhauses ist. Denn ohne Stubys Steinbock-Qualitäten würde das von ihm aus der Taufe gehobene Saarbrücker Filmfestival „Max Ophüls Preis“ in diesem Jahr keine 30 Jahre alt.

Stubys Sterne für 2009 stehen also schon wegen der Megafilmparty gut. Schade nur, dass er wohl dieses Jahr in den Ruhestand geht.

Saarbrücker Zeitung vom 18.05.2009

Wie geht es weiter mit dem Amt für kommunale Filmarbeit?

Die Personalfrage im Filmhaus beschäftigt Erik Schrader

Erik Schrader ist Saarbrückens Kulturdezernent. Wir wollen seine Arbeit im Interesse der Kulturszene begleiten und haben deshalb unter dem Motto „Alle 100 Tage“ regelmäßige Gespräche vereinbart.

  Kulturdezernent Erik Schrader

... Vergleichsweise dringlich ist da die Frage der Nachfolge von Albrecht Stuby zu regeln. Der Leiter des Amts für kommunale Filmarbeit und damit auch des Filmhauses geht zum Jahresende in den Ruhestand. Laut Schrader sei geplant, die Stelle neu zuzuschneiden, den Aufgabenbereich zu reduzieren, für den Tagesbetrieb des Filmhauses Kooperationspartner zu suchen. Der oder die Neue hätte dann mehr Kapazität frei für „konzeptionelle Arbeit“ oder Projekte wie „Kino für Grundschulen und Kitas“. Bis September müsse sein Dezernat dem Stadtrat beschlussfähige Lösungen vorlegen. Die Stelle werde nicht intern besetzt, sondern ausgeschrieben, betont Schrader. Doch gebe es jetzt schon „eine Handvoll Kandidaten“ aus der Region, die „ihre Visitenkarte in den Ring geworfen“, also bei ihm und den Fraktionen vorgesprochen hätten. ... sbu

Saarbrücker Zeitung vom 07.08.2009

Das Ende einer Ära, das Ende eines Amts

Was passiert, wenn sein Leiter Albrecht Stuby geht, mit Saarbrückens kommunalem Kino, dem Filmhaus?

Ende Januar 2010 geht Albrecht Stuby, Leiter des Saarbrücker Filmhauses, in Pension. Die Stadt wird die Stelle im Oktober bundesweit ausschreiben – allerdings scheint sich die Struktur des Filmhauses zu ändern. Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader erklärt, dass es das Amt für kommunale Filmarbeit in ein paar Jahren nicht mehr geben könnte.

Von SZ-Redakteur

Tobias Kessler

Saarbrücken. Januar 2010 endet, das ist nicht übertrieben, eine Saarbrücker Kino-Ära: Albrecht Stuby, Leiter des Filmhauses und Gründer des Filmfestivals Max Ophüls Preis, geht dann in Pension. Die sich aufdrängende Frage „Wie geht es dann weiter mit dem Filmhaus?“ findet Erik Schrader, Kulturdezernent der Stadt Saarbrücken, etwas übertrieben. „Es steht nur die Neubesetzung einer Personalstelle an: die von Herrn Stuby. Das Filmhaus hat einen Mietvertrag, der bis 2011 Bestand hat, und Mitarbeiter mit Verträgen, die eine erhebliche Gültigkeit haben.“

Dass Gerüchte und Ängste die Runde machen, mit dem Abschied der prägenden Filmhaus-Figur Stuby könne es in Zeiten der Einsparungen beim Kino in der Mainzer Straße zu großen Veränderungen kommen, versteht Schrader. „Ich höre selber jede Woche Gerüchte – über Leute, die sich schon als neue Leiter sehen und auch von der Schließung des Filmhauses – das ist alles Quatsch. Wir wollen es weiterführen in seiner jetzigen Substanz.“

Womöglich aber nicht in derselben Struktur: Laut Schrader will die Stadt die Stelle als „Leitung Filmhaus/Leitung Filmbüro“ ausschreiben, nicht als Leiter des Amtes für kommunale Filmarbeit, wie es Stuby ist. Denn: „Wir sind uns mittelfristig nicht sicher, ob es in ein paar Jahren das Amt für kommunale Filmarbeit geben wird – oder ob das Filmhaus einem Fachbereich oder einer Abteilung angegliedert wird. Deswegen schreiben wir offen aus.“ Man wolle die Problematik vermeiden, dass sich jemand später beschweren könnte, weil er plötzlich einen Vorgesetzten hat, etwa den Leiter eines Amts, dem das Kino dann zugeordnet wäre.

Ein Gerücht, das die Befürchtung nährte, das kommunale Filmhaus könnte in private Hände gelegt werden, betraf Gespräche zwischen Schrader und Michael Krane (Foto: Reinhardt), der in Saarbrücken das Kino Camera Zwo führt. „Es gab Gespräche mit Krane“, sagt Schrader, „die hatten mit der Leiter-Stelle direkt aber nichts zu tun. Es geht darum, dass Herr Krane Dienstleistungen für die Stadt erbringen kann.“ Denn neben den zwei halben städtischen Stellen und zwei ganzen (inklusive Stuby) arbeiten ein Vorführer, ein Kassierer und ein Theker stundenweise fürs Filmhaus, organisiert von externen Arbeitskräften eines Personaldienstleisters. Diese Arbeit mit externen Kräften will Schrader ausbauen: Etwa könne jemand wie Krane als Dienstleister fürs Filmhaus das Bestellen – nicht das Aussuchen – der Filme vornehmen. Oder die Werbung könnte von außen gemacht werden. Wenn eine der städtischen Stellen beim Filmhaus aus Altersgründen frei würde oder einem anderen Bereich zugesprochen werde und die Arbeit extern vergeben werde, würde das die Zuschüsse des Kinos, laut Schrader zurzeit zwischen 170 000 und 200 000 Euro, senken. Eines dürfe man nicht vergessen: „Das Filmhaus ist eine freiwillige Leistung. Saarbrücken verliert zurzeit viel Gewerbesteuer. Da muss man sich als Dezernent fragen, wie man einen Kulturstandort stabilisieren kann, ohne die Qualität zu gefährden.“

       Erik Schrader (Kulturdezernent)

        Michael Krane (Camera Zwo)

                   Albrecht Stuby

Nicht gedacht ist an eine Verzahnung mit dem Ophüls-Festival, die Schrader für „gefährlich“ hält: Der Betrieb eines Kinos, selbst eines kommunalen mit Defiziten, könnte die Gemeinnützigkeit des Festivals gefährden. Auch eine Verbindung zum Kino Achteinhalb sei wenig sinnvoll: Dessen Strukturen mit freiwilligen Leistungen, sozialen Maßnahmen und einem Verein als Träger würden sich mit einem wirtschaftlich orientierten Betrieb nicht vereinen lassen.

Wie läuft die Nachfolgersuche nun ab? Ende September werde der Personalausschuss ein externes Besetzungsverfahren beschließen, so Schrader. Im Oktober beginnt das Besetzungsverfahren mit Anzeigen in regionalen und überregionalen Medien. Anfang November sollen Vorstellungsgespräche beginnen, der/

die Nachfolger(in) könnte bereits im Dezember mit der Einarbeitung beginnen, spätestens im Januar. Das klingt zeitlich reichlich knapp.

Schrader hält die Zeitplanung „für angemessen“. Am 17. August soll der Kulturausschuss über das Profil des Nachfolgers diskutieren. Wie sieht er nun aus, der ideale Kandidat? „Er sollte einen Hochschulabschluss, Verwaltungserfahrung und eine Affinität zum Kino besitzen.“ Und, fügt Schrader eingedenk der im Filmhaus langfristig geplanten Umstrukturierungen an: „Wir erwarten Vorgesetztenfähigkeit, aber auch, dass er sich gegebenenfalls in Amts- und Abteilungsstrukturen einfinden muss.“

Saarbrücker Zeitung vom 14.11.2009

60 Bewerber wollen das Saarbrücker Filmhaus leiten

Der Stadtrat führt demnächst Bewerbungsgespräche – Nachfolger von Albrecht Stuby könnte am 1. Januar anfangen

Saarbrücken. Für die Stelle der Leitung des Saarbrücker Filmhauses in der Nachfolge von Albrecht Stuby haben sich bei der Landeshauptstadt Saarbrücken 60 Interessenten beworben, darunter auch einige aus dem übrigen Bundesgebiet. Das teilte der Saarbrücker Kulturdezernent Erik Schrader der SZ gestern auf Nachfrage mit. Die Anzahl der für den Posten Qualifizierten unter ihnen liege laut Schrader „im zweistelligen Bereich“. Um die zwölf Kandidatinnen, davon vier bis fünf von außerhalb, stünden in der engeren Auswahl.

Mit ihnen werden am 23./24. November Bewerbungsgespräche geführt. Am 25. November soll im Personalausschuss eine erste Entscheidung diskutiert werden, die eventuell noch Anfang Dezember vom Stadtrat abgesegnet werden könne. Albrecht Stuby geht Ende Januar 2010 in Pension. Um eine fachlich begleitete Übergabe zu sichern, solle der oder die Neue möglichst am 1. Januar antreten. Sofern das nicht gehe, wolle man mit Stuby verhandeln. sbu